Nach einem Date fragen: Wann und wie du am besten das erste Treffen arrangierst
Da ist er: der Herzensmensch. Ob man ihn oder sie im Café entdeckt, an der Supermarkt-Theke gleichzeitig nach den Tomaten greift oder es im gemeinsamen Freundeskreis irgendwann von alleine funkt – es macht klick! Und dann ist er da, der Wunsch nach einem Treffen, nach gemeinsam verbrachter Zeit und der Gelegenheit, sich richtig und ganz in Ruhe kennenzulernen. Die große Frage nach dem ersten Date stellt so manchen vor ernste Schwierigkeiten. Wie bringt man diese besondere Terminfrage so heraus, dass der Herzensmensch auch wirklich Ja sagt?
Ganz im Sinne der Klischeeschublade wäre: Er fragt, sie ziert sich, er setzt nach – und bestimmt Datum, Ort und Tätigkeit. Ein klassisches: „Ich hol dich am Freitag um acht Uhr ab. Zieh dich schick an, wir gehen essen!“ mag männlich klingen und ab und an tatsächlich auch funktionieren.
Was aber, wenn man(n) selbst eher von der schüchternen Sorte ist? Oder frau gern die Einstiegsfrage nach dem ersten Date stellen möchte? Da zeigt sich dann, dass es eben doch gar nicht so einfach zu sein scheint.
Spontan in einer Bar und kurz nach dem ersten Kennenlernen ist es oft leichter, die Einladung zu einem schönen Beisammensein zu stellen. Man lacht miteinander, hat vielleicht schon ein bis zwei Cocktails getrunken und dann gelingt auch eine entspannte Fortsetzung leichter:
„Das ist grad so schön mit dir. Lass uns das doch nächsten Freitag wiederholen, was meinst du?“
Die Antwort ist dann hoffentlich ein begeistertes „Ja, total gerne! Wann und wo?“ Fällt die Antwort ausweichend oder negativ aus, weiß man zumindest, woran man(n) ist. Die Körpersprache ist hier ein guter Indikator, um das Gegenüber einzuschätzen:
- Gesenkter Blick und teils abgewandter Oberkörper zeugen von weniger Interesse – wahrscheinlich folgt eine Absage oder ausweichende Antwort.
- Auf den Zehenspitzen wippen, Wiegeschritte zur Seite oder nach vorn deuten auf Aufregung & lebhafte Energie hin – meist ein gutes Zeichen für eine Zusage!
- Frontale Ausrichtung des Gesprächspartners, Blickkontakt und entspannte Mimik beweisen Interesse und Offenheit – auch das lässt auf eine positive Reaktion hoffen!
Ein Tipp extra für Männer: Je nachdem, welchem Typ die Traumfrau entspricht, können romantische Restaurants oder hippe Bars ein guter Ort zum Daten sein. Wenn man sich gerade erst kennengelernt hat, ist die Einladung zum gemeinsamen Kochen in seiner Wohnung, weit draußen vor der Stadt, in den allermeisten Fällen keine besonders gute Idee. Sinnvoller sind belebte und zentral gelegene Locations, die man gut erreichen – und notfalls auch schnell wieder verlassen – kann.
Immer hilfreich ist es, möglichst konkret zu bleiben. Die Aussagekraft eines dahingesagten Satzes wie „Lass uns das irgendwann wiederholen“ ist zu schwammig. In der entspannten Stimmung direkt in der Bar lässt sich viel leichter eine Wiederholung planen – aber mit direktem Bezug zum nächsten freien Abend.
Meistens ergibt sich aber gar keine Gelegenheit, sofort und fest ein nächstes Date auszumachen. Stattdessen verabredet man sich höchstens dazu, sich demnächst noch mal zu sprechen. Die Frage nach dem Date verlagert sich in der Regel auf Telefon, Chat oder WhatsApp-Nachricht – und lässt viel Raum vorab, sich mit den perfekten Bedingungen dafür zu beschäftigen.
Vor der Verabredungsfrage: auflockern
Trifft man sich online oder hat nur die Telefonnummern ausgetauscht, dann bleibt viel mehr Zeit zum Durchdenken und Überlegen. Je mehr Zeit verstreicht, desto schwieriger scheint der Griff zum Telefon zu werden! Die Sorgen, ob er oder sie womöglich gar kein Interesse mehr hat, können ganz schön verkrampfend wirken.
Kommunikationsexperten raten dazu, sich vorher möglichst lockerzumachen. Zur Einstimmung sind kurze, angenehme Gespräche mit anderen hilfreich, beispielsweise mit der besten Freundin oder der Familie. Der Fokus sollte aber auf kurzen Gesprächen mit leichten Themen liegen, denn wer sich kurz vor dem wichtigen Telefonat noch stundenlang mit der Schwester streitet, wirkt am Telefon weder entspannt noch locker!
Flirt mit Ansage: Wann sollte man sich melden?
Die oft noch üblichen Ansagen, als Frau solle man keinesfalls anrufen und als Mann generell erst nach einigen Tagen Abstand, die lassen sich getrost beiseiteschieben. Worauf es generell ankommt, ist ob die Chemie zwischen zwei Singles passt. Mag man die Begegnung gern wiederholen? Dann spricht auch nichts dagegen, sich binnen kürzester Zeit wieder zu sprechen. Bei der ernsthaften Partnersuche kann man solche Spielchen, wer sich wann zuerst und mit dem größten Interesse gemeldet hat, durchaus außen vor lassen. Parallel ist es natürlich auch wichtig, bei mangelndem Interesse genau das auch deutlich auszusprechen. So erspart man sich selbst und auch dem anderen wiederholte, aber unerwünschte Kontaktversuche.
Der Zeitpunkt der Fragestellung selbst kann kniffelig sein, wenn man recht unterschiedliche Lebenswelten miteinander verknüpfen mag. Ungebundene Mittzwanziger sind eher am frühen Abend und unter der Woche erreichbar, dafür tagsüber arbeiten. Am Wochenende sind sie meistens mit Freunden unterwegs. Die alleinerziehende Mutter mit Kind packt dagegen eher am späteren Abend das Handy aus, um sich zu verabreden. Wer beruflich stark eingespannt ist, greift vielleicht eher in den Pausen tagsüber zum Smartphone, um den einen oder anderen Kontakt zu pflegen.
Wer lieber vorsichtig einsteigt, der schickt vielleicht erst eine kurze Nachricht, dass er gern kurz telefonieren würde – am liebsten sofort. Passt es spontan nicht, kann man immer noch einen besseren Zeitpunkt vereinbaren.
Manchmal wird empfohlen, bewusst ein Ende des Gesprächs einzuplanen. Beispielsweise, indem man während des Einkaufens telefoniert – das Erreichen des Kassenbandes ist gleichzeitig das Gesprächsende. Wer sonst eher viel und lange telefoniert, ohne auf den Punkt zu kommen, für den kann das ein hilfreicher Hinweis sein. Wenn die ungeteilte Aufmerksamkeit trotzdem beim Gesprächspartner bleiben soll, sind auch kleine Hilfsmittelchen wie Handywecker und Co. hilfreich. Dann klingelt es eben nach zehn Minuten Gespräch und erinnert einen daran, spätestens jetzt zum eigentlichen Anlass zu kommen.
Details sind wichtig: Stimmlage, Körpersprache, Ausdruck
Telefonverkäufer durchlaufen aus gutem Grund ein ausgiebiges Stimm- und Sprachtraining, um auch ohne Gestik und Mimik ansprechend zu wirken – allein durch Stimmlage und Wortwahl. Wer nun nicht zufälligerweise selbst so ein Kommunikationstraining absolviert hat, kann sich mit diesen Tipps behelfen:
- gerade Körperhaltung einnehmen
- ruhige Umgebung mit wenigen Hintergrundgeräuschen auswählen
- körperlich anstrengende Tätigkeiten zum Telefonieren besser einstellen
- vorher gut durchatmen
- im Gespräch bewusst deutlich sprechen und Atempausen einlegen
Wer sehr aufgeregt ist und schon beim Gedanken an das anstehende Gespräch Schweißausbrüche bekommt, legt sich am besten schon einige Sätze parat. Das gibt Sicherheit und hilft dabei, die eigene Aufregung etwas zu dämpfen.
Dates anbahnen für Introvertierte & Wenig-Telefonierer
Nun gibt es noch diejenigen, die dem Telefonieren so gar nichts abgewinnen können und nur unter größtem Zwang zum Hörer greifen würden. Obwohl ein persönliches Gespräch für eine Date-Einladung immer zu bevorzugen wäre – hier würde es nur für absolutes Unbehagen und eine sehr ungünstige Ausgangslage sorgen.
Ähnliches gilt für Introvertierte: Sie haben beim Dating oft größere Hürden zu überwinden, weil schon das Kennenlernen in Bars oder auf Festen und inmitten größerer Menschenansammlungen nicht infrage kommt. Die Partnersuche findet deshalb immer öfter in Partnerbörsen statt – schriftlich und flexibel.
Das Schöne an schriftlicher Kommunikation ist dabei: Man hat ausreichend Gelegenheit, sich mit dem potenziellen Traumpartner auszutauschen. Ganz in Ruhe und meist sehr ausgiebig.
Der Nachteil taucht dann auf, wenn sich aus dem interessanten Schlagabtausch nie etwas ergibt. Nach einer gewissen Zeit scheint man gar nicht mehr aus diesem Dialog heraus und zu einem echten Treffen gelangen zu können. Ob schriftlich oder per Telefon, diese drei Punkte gelten in aller Regel:
- möglichst konkret ein bestimmtes Datum anvisieren
- eine konkrete Tätigkeit (Ausstellung, Restaurant-Neueröffnung, Jahrmarkt etc.) vorschlagen
- schwammige Formulierungen vermeiden
Damit der Flirt nicht in der Sackgasse endet, sollte bei beiderseitigem Interesse auch hier die Frage nach einem Date im Real Life recht zügig folgen. Dann weiß man auch direkt, ob die nette Bekanntschaft aus der Partnerbörse auch im realen Leben ähnlich fesselnd ist.