Entlieben – Wie kann ich ihn vergessen?
Sich zu verlieben ist leicht; zumeist ist es einem nicht einmal bewusst – es passiert eben. Sind die Gefühle dann erst einmal da, ist es auch gar nicht so einfach, sie wieder loszuwerden. Zum Beispiel im Falle einer Trennung: Hier wäre es das Beste, die Liebe einfach abschalten zu können, um sich so eine Menge Liebeskummer zu ersparen. Doch ganz so schnell und unkompliziert geht es zumeist nicht. Dennoch gibt es einige Dinge, die das Entlieben erleichtern und einem helfen können, nach einer Trennung möglichst schnell und effektiv mit der vergangenen Partnerschaft abzuschließen.
Sich zu verlieben ist leicht; zumeist ist es einem nicht einmal bewusst – es passiert eben. Sind die Gefühle dann erst einmal da, ist es auch gar nicht so einfach, sie wieder loszuwerden. Zum Beispiel im Falle einer Trennung: Hier wäre es das Beste, die Liebe einfach abschalten zu können, um sich so eine Menge Liebeskummer zu ersparen. Doch ganz so schnell und unkompliziert geht es zumeist nicht. Dennoch gibt es einige Dinge, die das Entlieben erleichtern und dir dabei helfen können, mit der Beziehung abzuschließen.
Wer um die Phasen der Trennung weiß, kennt das Phänomen: Erstmal wird alles verleugnet, weil man das Ende der Beziehung nicht wahrhaben möchte. Hilfreich ist das leider nicht, um das Entlieben zu beschleunigen. Wenn du gerade eine Trennung durchmachst, versuch besser der Realität möglichst früh ins Auge zu blicken.
Gefühle zulassen und aushalten
Der folgende Schritt – das Zulassen und Aushalten von negativen Gefühlen – kann ziemlich schmerzhaft sein. Auf lange Sicht ist er aber unverzichtbar – und heilsam!
Denn nur, wer Gefühle durchlebt, kann auch verarbeiten, was geschehen ist. Trauere, wenn dir danach ist. Weinen gehört für die meisten jedenfalls dazu. Immerhin ändert sich das eigene Leben vollkommen, wenn diese Konstante plötzlich wegfällt. Hast du das Bedürfnis, dich zurückzuziehen, im Bett zu bleiben und schnulzige Filme zu sehen? Dann tu das. Denn erst wenn du die Gefühle wirklich zugelassen und rausgelassen hast, kann es weiter zum nächsten Schritt gehen.
3 Tipps zum Entlieben
Eins steht ganz oben auf deiner To-Do zum Entlieben: der berühmte Schlussstrich. Die Gefühle sind vielleicht noch da, aber die Trennung ist kognitiv angekommen. Die Partnerin oder der Partner geht künftig eigene Wege. Du selbst aber auch.
Intensive Gefühle lösen sich aber nun mal nicht einfach in Luft auf. Sie sind weiterhin da und erinnern dich an das, was jetzt keine Zukunft mehr hat. Entlieben ist ein Prozess, der seine Zeit braucht. Mit einigen konkreten Ratschlägen wird es etwas leichter auszuhalten sein. Sie lauten:
- Kontaktsperre einhalten,
- Contra-Liste führen,
- selbst aktiv werden!
Kontaktsperre: Erst mal keine „Freunde bleiben“!
Theoretisch schaffen es Paare, auch nach der Trennung Freunde zu bleiben. Und das ist eine wunderbare Sache, wenn beide sich einig über die Trennung waren. Und die Liebe ganz ohne Abschiedsschmerz längst vergangen ist. Nach einem weniger schönen Beziehungsende ist Freundschaft aber keine gute Idee. Wirklich nicht!
Wenn du es ernst meinst damit, dich zu entlieben und neu anzufangen, dann setz einen radikalen Schlussstrich. Und das bedeutet in aller Klarheit: Keine Telefonate oder Treffen, keine Erinnerungsstücke überall in der Wohnung stehen lassen, keine gemeinsamen Aktivitäten planen.
So findest du langsam in einen Alltag, der nichts mit der oder dem Ex zu tun hat.
Contra-Liste: negative Eigenschaften auf den Tisch!
Eigentlich hat die Ex ganz fürchterliche Musik gehört. Eigentlich hat der Ex immer das Essen überwürzt und die besten Gerichte mit zu viel Pfeffer ruiniert. Eigentlich … was fällt dir noch ein?
In der Beziehung übersieht man aus Liebe nervige Angewohnheiten. Zum Entlieben kommen sie aber bitte alle wieder auf den Tisch, beziehungsweise auf die Contra-Liste.
Diese Liste kann dabei helfen, der Idealisierung des ehemaligen Partners entgegenzuwirken; man sieht den Anderen realistischer bzw. vielleicht sogar negativer. Das lässt Gefühle schneller verschwinden. Der pedantische dauerfernsehende Nörgler erscheint rückblickend jedenfalls viel weniger liebenswert als der tolle Küsser, der einen zum Lachen brachte und hervorragend kochen konnte.
Aktiver Alltag: Ablenkung schaffen!
Die erste Zeit nach der Trennung ist es völlig in Ordnung, sich zurückzuziehen und sich Ruhe zu gönnen. Wie lange das dauert, ist ziemlich individuell. Mit zwei bis drei Tagen ist es oft nicht getan, aber Monatelang sollet die Phase auch nicht andauern.
Ab einem gewissen Punkt ist es deshalb wichtig, sich aufzuraffen und wieder ins Leben zu stürzen. Es erfordert anfangs vielleicht etwas Überwindung, lohnt sich aber. Sich durch Freunde, gutes Essen, Sport, Kino etc. abzulenken, wirkt wahre Wunder. Du entdeckst plötzlich wieder, wie schön das Leben sein kann!
Augen und Herz offenhalten
Nach einer Trennung bist du vielleicht nicht sofort bereit für eine neue Beziehung. Und das ist ok so! Etwas Aufmerksamkeit durch interessante neue Kontakte tut der Seele trotzdem gut. Und dem Selbstbewusstsein auch. Die ausgeschütteten Glückshormone bei einem netten, unverbindlichen Flirt tun ihr Bestes, um über Verflossene hinwegzuhelfen. Garantiert!
Achte nur darauf, dass sich das Entlieben von der oder dem Ex nicht mit Gefühlen für eine neue Bekanntschaft überdeckt. Ehrlichkeit ist hier unverzichtbar: Wenn du noch mitten im Prozess des Entliebens steckst, ist eine verbindliche neue Partnerschaft vielleicht keine gute Idee.
Tschüss Vergangenheit, Hallo Zukunft!
Damit Gefühle verebben braucht es Zeit. Was nicht nur bedeutet, den Anderen aus dem Herzen und aus dem Leben zu streichen – es meint auch, die Vergangenheit bewusst abzuschließen. Eine wertschätzende Haltung in Bezug auf die schönen Momente der vergangenen Beziehung ist wunderbar, dem anderen auch Fehler zu verzeihen ist noch besser.
Die beendete Beziehung im Allgemeinen wird in Zukunft ebenso zur eigenen Biografie gehören, wie die Schulzeit oder der erste Job. Kurz: Die Gefühle sollen verschwinden, aber die Erinnerungen dürfen natürlich bestand haben.
Gefühlschaos „Heiß und kalt“
Entlieben kann ein langwieriger Prozess sein und das ist eigentlich auch nicht weiter schlimm – das Abklingen großer Gefühle ist nun mal nicht mit einem Fingerschnippen erledigt.
Leidenschaftlich lieben und den ehemaligen Gefühlen ihren Raum lassen, sind aber unterschiedliche Dinge: Wer nach wie vor bedingungslos am anderen hängt und seinen Gefühlen Ausdruck verleiht, als wäre man noch ein Paar, der schadet seinem Wohlbefinden. Nicht zurück geliebt werden und Liebe zu empfinden, die ins Leere läuft, ist wirklich nicht schön.
Diesen „heißen“ Gefühlen gegenüber stehen die „kalten“ Gefühle. Sie sind vorhanden, werden aber nicht mehr leidenschaftlich ausgetragen. Intensive Emotionen, die einst in der Beziehung voller Bedeutung waren und jetzt langsam verlöschen, werden auch als „kalt“ bezeichnet.
Eine Zeitlang „kalt“ zu lieben ist völlig in Ordnung. Das hilft dir dabei, das Vergangene zu akzeptieren und letztlich abzuschließen. Wichtig ist nur, dass diese Gefühle nicht mehr „heiß“ werden. Denn vorbei ist vorbei!
Häufige Fragen zum Thema Entlieben
Kann ich das Entlieben irgendwie beschleunigen?
Jain. Du kannst dafür sorgen, dass dich dein Alltag nicht unnötig an die oder den Ex erinnert. Solltest du das bisher nicht getan haben, dann
- entferne (vorläufig) alle Fotos, Urlaubsmitbringsel und Co. aus deiner Wohnung.
- kappe den Kontakt, ja auch auf Social Media Plattformen! Falls nötig, lösche und blockiere Profile und Nummern.
- verändere deine Routinen. Kein gemeinsam besuchtes Fitness-Studio, zumindest vorläufig ein neues Kaffeehaus oder eine andere Tram. Vermeide zufällige Begegnungen, solange das Entlieben noch ganz am Anfang steht!
- sorge für ausgefüllte Tage. Am besten mit Aktivitäten, die bisher aus verschiedenen Gründen auf später verschoben wurden. Ob das tägliche Treffen mit dem Freundeskreis sind, ausgedehnte Joggingrunden oder eine Grundrenovierung der Wohnung, ist fast egal. Hauptsache, du kommst nicht zum Grübeln.
- lerne etwas Neues. Das beschäftigt Kopf und Herz und lenkt von den Gefühlen ab.
Je weniger Schnittstellen es zwischen deinem Beziehungsalltag und deinem jetzigen Alltag gibt, desto besser. Trotzdem dauert es eine gewisse Zeit, damit sich einst intensive Gefühle langsam verabschieden.
Wie werde ich Liebesgefühle los, die nicht erwidert werden?
Manchmal ist die Liebe ganz schön stark – aber leider unerwidert. Und so gibt es weder eine Beziehung noch eine Trennung, nur diese Gefühle. Das Gute daran ist: Es gibt keine gemeinsamen Erlebnisse, keine geteilten Zukunftspläne, keine aufzuteilende Wohnung. Das schlechte daran: Die Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft sind leider ganz und gar unabhängig davon.
Was kannst du tun?
Option A: Dir Gewissheit verschaffen. Sprich deine Gefühle an und lass die erwartete Ablehnung einwirken. Das ist wie ein kalter Guss, sorgt aber für Klarheit und erstickt alle möglichen was wäre, wenn-Formulierungen in deinem Kopf. Option B: Geh wie nach einer Trennung vor. Verliebtheit lässt nach einer gewissen Zeit nach, auch wenn der klare Schnitt der Trennung fehlt. Eine klare Kontaktsperre und ein aktives Leben unabhängig von der geliebten Person lassen die einseitigen Gefühle nach und nach schwinden. Und dann ist das Herz auch frei für eine echte Liebe, mit allem Drum und Dran.
Wann ist das Entlieben vorbei?
Wenn keine Schmetterlinge im Bauch tanzen, das eigene Herz bei Sichtkontakt nicht mehr schmerzt und – vielleicht – auch Gespräche mit der- oder demjenigen möglich sind. Spätestens aber dann, wenn sich jeder andere Flirt leicht und angenehm anfühlt. Ohne Trauer oder seltsame Randgefühle.
Eine Faustregel spricht davon, dass das Entlieben genauso lange dauert wie die Beziehung. Das ist, vor allem bei Langzeitbeziehungen, etwas hochgegriffen. Mit Wochen beziehungsweise Monaten musst du aber schon rechnen. Denn: Liebe ist eben etwas, dass sich nicht einfach in Luft auflöst. Sie braucht Zeit, um zu wachsen. Und genauso Zeit, um zu verschwinden.