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Resilienz in Beziehungen: Gemeinsam stark durch Krisen

05.08.2024 Sabrina Sailer

Manche Beziehungen bewältigen Krisen besser als andere. Warum ist das so? Aus der Forschung ist bekannt, dass Resilienz eine große Rolle spielt. Was das bedeutet und wie sich Resilienz auf der Beziehungsebene stärken lässt, erfährst du in diesem Beitrag.

Gemeinsam durch die Krise dank Resilienz

Ein Begriff, der inzwischen in beruflichem und privaten Kontext gerne überstrapaziert wird, nichtsdestotrotz aber enorm wichtig ist. Resilienz, also Widerstandskraft oder auch mentale Stärke gegenüber äußeren Belastungsfaktoren wie Stress oder Krankheit.

Was bedeutet Resilienz?

Wenn von Resilienz die Rede ist, dann wird in der Regel die Widerstandsfähigkeit einer Person gemeint, die trotz widriger Umstände eine positive Grundhaltung zeigt und zuversichtlich durch Krisen schreitet, ohne daran zu verzweifeln.

Um Resilienz einzuschätzen, wird oft von sieben Säulen gesprochen, die die innere Stärke stützen:

  1. Optimismus
  • Akzeptanz
  • Lösungsorientierung
  • Bindungen & soziale Netzwerke
  • Selbstfürsorge
  • Verantwortungsübernahme
  • Positive Zukunftsplanung

Resilienz in Beziehungen beschreibt die Widerstandsfähigkeit und innere Stärke der verpartnerten Personen, mit dem sie sich gemeinsam gegenüber vielfältigen Herausforderungen behaupten und dabei zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Auch wenn Auto, Waschmaschine und Backofen gleichzeitig kaputt gehen, sich Stress im Job ankündigt und das gemeinsame Kind gerade in der Autonomiephase steckt, erleben resiliente Paare einander als Stütze und Hilfe. Sie verlassen diese vielfältigen Krisen gestärkt und nehmen die positive Bewältigung der Situationen zum Anlass, um die nächste Klippe erfolgreich zusammen zu bewältigen.

Das ist komplett gegensätzlich zu den Paaren, bei denen Krisen zu Abschottung und Ausschluss der Partnerperson, zu massiven Gefühlsausbrüchen und gegenseitigen Schuldzuweisungen führen. In diesem Falle ist eine Trennung in naher Zukunft absehbarer.

Was zeichnet Resilienz auf Beziehungsebene aus?

Resiliente Beziehungen sind durch eine grundsätzlich positive Grundhaltung gekennzeichnet. Das bedeutet natürlich nicht, dass resilient Paare nicht auch streiten oder im Extremfall über Trennung sprechen. Das gehört im Rahmen einer gesunden Konfliktbewältigung durchaus dazu. Sie unterscheiden sich aber von weniger widerstandsfähigen Partnerschaften dadurch, dass sie sich bewusst für die Beziehung und die Bewältigung der Herausforderungen entscheiden.

Anzeichen für resiliente Beziehungen

#1 positive Grundhaltung gegenüber der Partnerin oder dem Partner

Konflikte treten vor allem bei langfristig glücklichen Beziehungen auf. Auch Missverständnisse passieren natürlich. Vielleicht landet dein zerschlissenes Lieblings-T-Shirt aus Versehen in der Altkleidertüte oder beim Weg aus dem Haus wurde der Müllbeutel neben der Türe stehen gelassen. War das Absicht? Eher nicht.

Innere Stärke und Ausgeglichenheit führt eher zu einer positiven Sicht auf andere Menschen und ihre Handlungsweisen. Dann ist der Partner beim Aussortieren vielleicht etwas voreilig und die Partnerin morgens einfach in der Hektik ohne Müllbeutel losgelaufen. Das lässt sich über eine gesunde Kommunikation auf Augenhöhe besprechen und künftig anders lösen.

#2 Vertrauen in die Stabilität der Beziehung

In stabilen Partnerschaften herrscht grundlegendes Vertrauen zur Partnerin oder zum Partner. Kontrolle über die Standortfreigabe des Handys, über das Ausfragen von Bekannten oder Familienangehörigen ist weder nötig, noch wird sie als angemessen empfunden.

Stattdessen sind sich beide darin einig, sich vertrauen zu können. Verletzungen aus vorherigen Beziehungen spielen hier natürlich eine große Rolle, nur: Sie wurden und werden bei starken Beziehungen adressiert und im besten Falle auch gut bewältigt.

#3 Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Umstände ändern sich, ebenso wie sich Menschen im Laufe der Jahre verändern. Sie wachsen, reifen und entwickeln sich weiter. Resiliente Menschen reagieren auf diese Veränderungen mit geistiger Flexibilität. Sie arrangieren sich damit, dass die Liebste neuerdings doch gern Sport macht, obwohl sie jahrelang eine intensive Abneigung gegen alle Fitnessstudios äußerte. Und wenn der Liebste in der Lebensmitte um die Welt reisen mag, wird auch das mit der nötigen Flexibilität angenommen.

#4 Eigenständigkeit und Selbstfürsorge

Gerade in resilienten Beziehungen existieren die Verliebten nicht nur als Teil der Beziehung, sondern auch eigenständig. Es gibt keine aus psychologischer Sicht eher ungesunde Verschmelzung des Paares zu einem WIR.

Eigene Hobbys und Freundschaften werden als wichtiger Teil der persönlichen Entwicklung gepflegt und vom jeweils anderen ganz selbstverständlich akzeptiert. Von dieser eigenständigen Entwicklung profitiert das resiliente Paar auch auf der Beziehungsebene, denn:

  • Der Austausch über neue Interessen gibt Gesprächsstoff für gemeinsam verbrachte Zeit.
  • Voneinander unabhängige Freundeskreise schaffen erweiterte Beziehungsnetze, die Rückhalt geben und stärken.
  • Über die persönliche Bewältigung eigener Herausforderungen entwickelt sich auch die Fähigkeit zur Problemlösung und Konfliktbewältigung weiter.

How-to: Resilienz aufbauen

Jetzt wird es ein kleines bisschen anstrengend. Denn eine mentale innere Stärke entsteht vor allem durch Arbeit an und mit sich selbst. Die besten Hilfsmittel für eine starke innere Widerstandsfähigkeit sind dabei

  • positive Affirmationen zur eigenen Person aussprechen, um das Selbstvertrauen zu stärken.
  • Dankbarkeitsübungen praktizieren, um zu lernen, Wertschätzung offen auszudrücken.
  • Soziales Netz aufbauen, um auf die außerpartnerschaftliche Unterstützung durch enge Freundschaften bauen zu können.
  • Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien entwickeln, um konstruktiv mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen und zusammen an der Bewältigung zu arbeiten.

Klingt gar nicht so schwer, kann abhängig von der eigenen Vergangenheit aber durchaus herausfordernd sein. Denn Resilienz basiert zu einem großen Anteil auch darauf, wie du aufgewachsen bist und welche Erfahrungen du in bisherigen Beziehungen gesammelt hast.

Faktor Bindung: Was hat Resilienz mit deiner Kindheit zu tun?

Fürsorgliches und warmherziges Verhalten eines Erwachsenen gegenüber Heranwachsenden führt in der Regel zu einer stärkeren Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen. Kinder, die mit entsprechend tiefen Bindungen aufwachsen dürfen, sind im späteren Leben weniger anfällig für schwere Depressionen, allgemeine Angststörungen oder suchtbasiertes Verhalten. Selbst der allgegenwärtige Stress wird als geringere Belastung empfunden. (JAMA Psychiatry, 2023)

Wenn du dir über deine innere Stärke unklar bist, frag dich: Hatte ich in meiner Kindheit eine vertraute Person, die feinfühlig auf meine Bedürfnisse reagiert hat? Konnte ich mich auf eine erwachsene Person in meinem Umfeld verlassen und fühlte ich mich verstanden? Sobald du das mit einem klaren Ja! beantworten kannst, dürfte es ganz gut um deine Resilienz bestellt sein.

Und warum? Weil die Grundlage der mentalen Stärke durch eine intensive, warmherzige und zugeneigte Bindungserfahrung in der Kindheit gelegt wurde. Spätestens seit der über 40 Jahre hinweg angelegten Kauai-Studie von Emmy Werner (Werner 2000) ist bekannt, wie wichtig der Einfluss einer fürsorglichen Bezugsperson auf die weitere Entwicklung eines Kindes ist. Trotz schwieriger Lebensumstände, Armuts- oder Drogenerfahrung sind diejenigen Kinder mit einer zugewandten Bezugsperson deutlich resilienter als die Kinder, denen es trotz hervorragender Startbedingungen an einer liebevollen Bindung mangelte.

Mentale Stärke entsteht also nicht primär durch stabile wirtschaftliche Verhältnisse, eine hervorragende Bildung oder eine aktive sportliche Betätigung, um Durchhaltevermögen zu trainieren. Nein, es ist tatsächlich die Warmherzigkeit der Bezugsperson, die für die innere Widerstandsfähigkeit entscheidend ist.

Faktor Beziehungserfahrung: Was hat Resilienz mit deinem Ex/deiner Ex zu tun?

Nun sind es nicht allein die Bindungserfahrungen aus der Kindheit, die über die mentale Stärke entscheiden. Auch vergangene Beziehungen spielen eine Rolle. Emotionale Bindungen an eine Person mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, missbräuchliche und gewaltvolle Erfahrungen wirken sich in der Regel negativ auf das Selbstbewusstsein und damit auf die Wahrnehmung der eigenen inneren Stärke aus.

Die grundlegende Fähigkeit zur Resilienz wird damit aber nicht ausgelöscht. Ganz im Gegenteil erholen sich diejenigen mit einer stabilen Bindungserfahrung aus der Kindheit oft schneller von solchen Beziehungserfahrungen.

Fazit: Warum sind resiliente Beziehungen langfristig glücklicher?

Vertrauen in die Partnerin oder den Partner, eine lösungsorientierte und zugewandte Kommunikation plus Selbstfürsorge, persönliche Weiterentwicklung und ein stabiles Netzwerk aus sozialen Verbindungen kennzeichnet resiliente Beziehungen. Natürlich sind Partnerschaften auf einem solchen Fundament langfristig glücklicher und dauerhaft. Sie haben schließlich auch die besten Voraussetzungen, um bestehen zu bleiben.