Studie: Situationships sind eine Frage des Alters – über 60-Jährige am offensten
- Die Mehrheit der Singles ist für eine lockere Beziehung ohne Zukunftspläne nicht zu haben, vor allem junge wünschen sich Verbindlichkeit.
- Klare Kommunikation sowie ernsthafte Absichten sind für Singles unter 40 Jahren wesentlich und es ist laut Befragten in Ordnung, das einzufordern.
- Ältere Singles sind am offensten, was unverbindliche Beziehungsmodelle angeht.
Situationships (aus dem Englischen situation und relationship) sind derzeit in aller Munde. Laut einer aktuellen Studie* im Auftrag der Dating-App Parship.at können österreichische Singles dieser Form einer lockeren, undefinierten Beziehung allerdings wenig abgewinnen. Nur acht Prozent bevorzugen ein unverbindliches Beziehungsmodell gegenüber einer festen Partnerschaft. Wird das Gefühl vermittelt, dass sich der:die Dating-Partner:in alle Optionen offen lässt, verliert fast ein Viertel sofort das Interesse – vor allem weibliche Singles. 37 Prozent sind davon genervt, wenn der:die andere nicht klar kommuniziert, was er:sie möchte. Dabei ist es in Ordnung, Verbindlichkeit einzufordern: Nur 15 Prozent fühlen sich eingeengt, wenn der:die andere von Anfang an Exklusivität erwartet. Insgesamt geben zwei von zehn Singles an, bereits (mindestens) einmal in der Situation gewesen zu sein, in der unklar war, ob sie sich in einer festen Beziehung befinden oder nicht. Das ergab eine aktuelle repräsentative Studie* von marketagent.com im Auftrag von Parship.at. Befragt wurden 1.533 Österreicher:innen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, davon 435 Singles.
In den 20ern und 30ern ist der Wunsch nach Verbindlichkeit am größten
Gefragt danach, wie groß der Wunsch nach einer ernsten, verbindlichen Beziehung ist, zeigt sich ein starkes Gefälle je nach Alter der befragten Singles. Am stärksten ausgeprägt ist er bei Singles zwischen 18 und 39 Jahren – sieben von zehn haben einen großen Wunsch nach einer verbindlichen Partnerschaft. Hingegen geben das von den 60- bis 75- jährigen nur 29 Prozent an.
Wenn nun Mr. bzw. Mrs. Right kommt, sind die 30- bis 39-Jährigen am ehesten bereit, sich fest zu binden (66% vs. gesamt 45%). Ihnen missfällt es auch am meisten, wenn der:die andere nicht klar kommuniziert, was er:sie will (50% vs. gesamt 37%) und sie geben am schnellsten eindeutige Signale, wenn sie ernsthaft interessiert sind (30% vs. gesamt 20%).
„Gerade in jüngeren und mittleren Jahren ist ein stabiles und verlässliches Fundament innerhalb einer Beziehung für die meisten von großer Wichtigkeit. Viele möchten gemeinsame Zukunftspläne schmieden und haben den Wunsch sich vertrauensvoll auf jemanden einlassen zu können ohne eine ständige Unsicherheit zu spüren.“
Parship-Psychologin Caroline Erb
Fängt mit 66 das (unverbindliche Dating-)Leben an?
Bei den älteren Singles sieht das ganz anders aus: Nur ein Drittel zwischen 60 und 75 Jahren ist bereit, sich fest zu binden, wenn der:die Richtige vor der Türe steht. Gleichzeitig sind sie aber auch weniger genervt, wenn nicht klar ist, wohin das Kennenlernen führt (23% vs. gesamt 37%). Hält sich der:die andere weitere Optionen offen, hat das kaum Auswirkungen auf das vorhandene Interesse (15% vs. gesamt 22%). Vielmehr möchten sie sich selbst auch Möglichkeiten offenhalten und verzeichnen im Vergleich der Altersklassen dabei den höchsten Wert.
„Ältere Menschen verfügen über viel Lebenserfahrung und wissen zumeist recht genau, was sie wollen und was realistisch erscheint. Viele von ihnen haben bereits mehrere Beziehungen hinter sich und verspüren tendenziell weniger Interesse, sich von Anfang an fest an jemanden zu binden.“
Parship-Psychologin Caroline Erb
*) Studieninfos: Die bevölkerungsrepräsentative Studie wurde im Auftrag der Dating-App Parship.at von Marketagent.com mittels Online Access Panel durchgeführt. Vom 21. November bis 4. Dezember 2024 wurden 1.533 Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren befragt, davon 435 Singles.