Rendezvous im Glamour-Outfit …

10.02.2015 Katharina Hemmelmair
In der diesjährigen Ballsaison werden sich wieder zahlreiche gay girls & boys für zwei Event-Highlights kreativ in Schale werfen: Der Rosenball in Wien und der Tuntenball in Graz sind für ihre fantasievolle Dekoration und die ausgefallenen Kostüme der Gäste bekannt – und werden auch in diesem Jahr den bunten Rahmen für ein „get together“ bieten.

Wien,

Sehen und gesehen werden lautet die Devise der Besucher des Rosenballs und des Tuntenballs: Die beiden Events ziehen Jahr für Jahr  mehr Gäste an, die Tickets sind traditionell innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Die Vielschichtigkeit der Lesben- und Schwulenszene wird hier schrill, schräg und glamourös inszeniert, das Hetero-Publikum staunt und hat Spaß an der Unterhaltung, die nicht zuletzt dem Abbau von Vorurteilen und Klischees gilt und im Zeichen von Vielfalt und Toleranz steht.

Auch wenn Extrovertiertheit und Exaltiertheit auf Kostümbällen großgeschrieben werden, so steht vielen lesbischen und schwulen Singles bei der Partnersuche im Alltag oftmals die eigene Schüchternheit im Weg: In einer Umfrage unter gayPARSHIP-Mitgliedern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zwischen 18 und 69 Jahren, geben 58 Prozent an, durchaus Interesse zu signalisieren, wenn ihnen jemand gefällt – der erste Schritt wird aber lieber dem Gegenüber überlassen. Nur jede bzw. jeder Fünfte agiert selbst aktiv. 40 Prozent der Befragten sind bereits länger als drei Jahre Single (Männer: 46%, Frauen: 32%) – der Wunsch nach einer festen Partnerschaft ist bei „Langzeitsingles“ besonders groß. Lediglich ein Prozent der Befragten geben an, gerne Single zu sein und dies auch bleiben zu wollen.

Kennenlernen mit doppeltem Boden

„Zu hohe Ansprüche und Schüchternheit werden oft als Gründe für das Alleinsein genannt, vor allem von männlichen Singles“, weiß Parship-Psychologin Caroline Erb. „Doch gerade Kostümbälle bieten eine optimale Möglichkeit, diese Schüchternheit zu überwinden, denn wer in eine andere Rolle schlüpft und nicht gleich alles von sich preisgeben muss, ist meist weniger gehemmt, auf andere zuzugehen. Wer am Ball nicht den oder die Richtige/n findet, der kann es ja noch immer online versuchen – die Erfolgsquote liegt bei 34%!“, so Caroline Erb.

Über die Studie: Bei der Umfrage wurden 2013 insgesamt 590 gayPARSHIP-Mitglieder zwischen 18 und 69 Jahren in Österreich, Deutschland und der Schweiz befragt.