Reden ist Silber, Schweigen ist Gold? Wie Österreichs Paare nach einem Streit wieder zueinander finden
- Top-3 Streitthemen sind für Männer und Frauen gleichermaßen nervende Angewohnheiten, Ordnung im Haushalt und die Verwandtschaft.
- Ein Drittel der Liierten löst Konflikte, indem es sich schnell beruhigt und wieder liebevoll zueinander ist.
- Von wegen verflixtes siebtes Jahr: Die meisten Konfliktthemen gibt es bei Paaren, die schon 10 bis 15 Jahre zusammen sind.
Während der Feiertage sind Konflikte innerhalb der Familie keine Seltenheit. Umso wichtiger erscheint es, sich vor dem Jahreswechsel wieder zu versöhnen. Eine aktuelle, repräsentative Studie im Auftrag von Parship.at zeigt: Sich schnell beruhigen und versuchen, wieder liebevoll miteinander umzugehen, ist die gängigste Versöhnungsstrategie bei Paaren (34%). Mehr als ein Viertel setzt auf räumliche Distanz, um die Wogen zu glätten und macht z.B. einen Spaziergang. Nachdem sich die Lage entspannt hat, setzt sich jedes vierte Paar zusammen und diskutiert die Meinungsverschiedenheit in Ruhe aus. Generell sind es eher die Männer, die sich zuerst entschuldigen. Der berühmte Versöhnungssex nach einem Streit wird allerdings lediglich von vier Prozent praktiziert. Das ergab eine aktuelle repräsentative Studie* von marketagent.com im Auftrag von Parship.at. Befragt wurden 1.103 Österreicher:innen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, die in einer Partnerschaft leben.
Frisch Verliebte lösen Konflikte am schnellsten
Vor allem die frisch Verliebten (Beziehungsdauer bis zu 2 Jahre) beruhigen sich nach einem Streit tendenziell schneller und glätten die Wogen, indem sie wieder liebevoll miteinander umgehen (52% vs. gesamt 34%). Je länger die Beziehungen andauern, desto eher neigen Paare dazu, sich nach einem Streit für längere Zeit anzuschweigen (bis 2 Jahre 5%, ab 15 Jahren ca. 20%).
„Viele Paare erleben die Zeit zwischen den Feiertagen mitunter als sehr herausfordernd. Oft herrscht ein Wechselbad der Gefühle zwischen Vorfreude, unterschiedlichen Erwartungshaltungen, Zeitstress und diversen Ärgernissen im Alltag. Es ist wichtig, den Bezug zueinander auch nach einem Streit nicht zu verlieren und wieder aufeinander zuzugehen, dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Strategien. Auch wenn ein Konflikt möglicherweise nicht gleich gelöst werden kann, sollte man vermeiden, ihn auf Dauer ‚einzufrieren‘ und versuchen, einander wieder wertschätzend und lösungsorientiert zu begegnen.“
Parship-Psychologin Caroline Erb
Streitthema Eifersucht bei jungen Paaren hochaktuell
Die Gründe für Streitereien in einer Partnerschaft sind vielfältig. Nervige Angewohnheiten (38%), Ordnung im Haushalt (34%), Familie und Verwandtschaft (22%) sind die am häufigsten genannten. Auffällig ist, dass sich Konfliktthemen mit der Beziehungsdauer ändern. So führt bei frisch verliebten Paaren Eifersucht mit Abstand am häufigsten zu Unmut (28% vs. gesamt 10%). Paare, die bereits länger als 15 Jahre zusammen sind, streiten am öftesten über lästige Angewohnheiten und Ordnung im Haushalt. Vor allem zwischen zehn und fünfzehn Jahren Beziehungsdauer gibt es einige Punkte, die für Diskussionen sorgen: Jedes vierte Paar zankt sich wegen Stresses im Beruf, der Arbeitsteilung im Haushalt, fehlender Wertschätzung und Unstimmigkeiten bei der Kindererziehung.
Studien-Highlights auf Bundesländerebene
Im Bundesländer-Vergleich stechen folgende Unterschiede heraus:
- Wien: Wiener Paare streiten am häufigsten über die Ordnung im Haushalt (42% vs. gesamt 34%). Sie besprechen am öftesten ihre Meinungsverschiedenheiten (31% vs. gesamt 25%) und haben am ehesten Sex, um sich wieder zu vertragen (8% vs. 4%).
- Oberösterreich: In Oberösterreich herrscht oft Uneinigkeit über die Arbeitsteilung im Haushalt (23% vs. gesamt 19%). Oberösterreichischen Paaren fällt es am leichtesten, sich zu entschuldigen (25% vs. gesamt 18%).
- Kärnten: Kärntner:innen zanken sich am öftesten wegen nerviger Angewohnheiten (50% vs. gesamt 38%). Sie lösen ihre Konflikte gerne mit Humor (28% vs. gesamt 24%).
- Tirol: Die Tiroler:innen streiten am seltensten – 13 Prozent der Befragten haben mit dem:der aktuellen Partner:in noch nie gestritten (gesamt 8%). Wenn jedoch Meinungsverschiedenheiten aufkommen, dann fällt ihnen das Versöhnen am schwersten – 16 Prozent von ihnen geben an, Konflikte nicht immer ganz aufzulösen (gesamt 13%).
*) Studieninfos: Die bevölkerungsrepräsentative Studie wurde im Auftrag der Dating-App Parship.at von Marketagent.com mittels Online Access Panel durchgeführt. Vom 24. bis 31. Mai 2024 wurden 1.560 Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren befragt, davon 1.103, die in einer Partnerschaft sind.