Die Hälfte der österreichischen Paare hat mindestens einmal pro Woche Sex

25.05.2022 Katharina Hemmelmair
Die Mehrheit der österreichischen Beziehungen zeichnet sich durch eine hohe Zufriedenheit im Sexleben aus, allen voran die unter 30-Jährigen. Nach einer Midlife-Flaute steigt die Zufriedenheit ab 50 Jahren dann wieder an. Die häufigsten Orte für Sex mit dem/der Partner/in sind im Bett, in der Dusche oder Badewanne, in der Küche und in der freien Natur. Am häufigsten Sex haben Paare in der Steiermark.

Wie steht es um die schönste Nebensache der Welt in österreichischen Partnerschaften? Mehr als drei Viertel der Paare sind aktuell mit ihrem Sexleben sehr oder eher zufrieden. Vor allem in der Steiermark geht es heiß her: 85 Prozent der Steirer haben ein erfülltes Sexleben, dicht gefolgt von den Kärntnern (83%) und Tirolern (80%). Der letzte Platz im Bundesländer-Ranking geht an die Wiener mit 69 Prozent. Die Studie bestätigt, dass eine erfüllende Intimität kein Ablaufdatum kennt: Am zufriedensten mit ihrem Sexleben sind die 18- bis 29-Jährigen (83%), dieser Wert nimmt zwischen 30 und 49 Jahren etwas ab (72%), während er im Alter von 50 bis 69 Jahren wieder steigt (78%). Das zeigt eine repräsentative Studie* unter 1.064 Österreicherinnen und Österreichern, die in einer Partnerschaft leben.

Unter 30-Jährige sexuell am aktivsten

Sechs von zehn Verliebten zwischen 18 und 29 Jahren haben mindestens einmal pro Woche Sex und sind damit die aktivste Altersgruppe. Dieser Wert sinkt danach, von den 30 bis 39-Jährigen wird noch etwas mehr als jede/r Zweite an zumindest einmal wöchentlich mit dem Partner intim. Ab 40 Jahren geben im Schnitt etwas mehr als 40 Prozent an mindestens einmal pro Woche Sex zu haben.

Zimmer, Küche, Kabinett, hinterm Ofen und im Bett

Ob in freier Wildbahn, diversen Gewässern oder in den eigenen vier Wänden – österreichische Paare lieben sich an den unterschiedlichsten Örtlichkeiten. Deutlich vorne auf Platz Eins liegt das Bett (91%), gefolgt von Dusche oder Badewanne (65%). Den dritten Platz teilen sich Küche und Natur: Fast die Hälfte der Befragten (je 46%) ist sich dort bereits nähergekommen, dicht gefolgt vom Auto (45%). Der Sprung ins kalte Nass hat bei mehr als einem Viertel die Leidenschaft entfacht: Swimmingpool, Strand, Meer und See wurden zum Schauplatz für intime Zweisamkeit. Auch auf Balkon und Terrasse (24%), im Garten (22%) und im Whirlpool (15%) werden mit dem/der Liebsten Zärtlichkeiten ausgetauscht. Den zehnten Platz belegt die Waschmaschine, die von 13 Prozent zugunsten der Liebe zweckentfremdet wurde. Der Fantasie und der Lust scheinen keine Grenzen gesetzt, so werden auch eher ausgefallene Orte wie der Hochstand oder die Umkleidekabine genannt.

„Sowohl zu Beginn einer Partnerschaft als auch nach vielen gemeinsamen Jahren ist die Sexualität ein wesentlicher Bestandteil von Liebesbeziehungen. Um das Feuer am Lodern zu halten, setzen einige Paare auf ungewöhnliche Sex-Locations. Wesentlich ist es aber in jedem Fall auf die individuellen Bedürfnisse des Partners bzw. der Partnerin einzugehen und gemeinsam zu ergründen, was gefällt und was nicht“, betont Dania Schiftan, Sexual- und Psychotherapeutin.

Steirische Paare haben am meisten Sex

Rund die Hälfte der Vergebenen hatte in den letzten sechs Monaten mindestens einmal pro Woche Sex mit dem/der eigenen Partner/in – die Hälfte davon sogar mehrmals pro Woche. Auch hier geht der erste Platz an die Steiermark: 57 Prozent der steirischen Paare lieben sich zwischen Montag und Sonntag mindestens einmal, in Kärnten trifft das auf 55 Prozent zu und in Tirol auf 54 Prozent. Das Schlusslicht bildet das Burgenland mit 39 Prozent.

In puncto Locations, die mit dem aktuellen Partner bereits für Sex genutzt wurden, haben die Älteren mitunter schon mehr ausprobiert. So verzeichnen die Befragten im Alter von 60 bis 69 Jahre die höchsten Werte für: im Auto (60%), in der freien Natur (59%) und Strand, Meer oder See (36%). „Die Ergebnisse zeigen uns deutlich, dass sexuelle Kreativität mit dem Alter nicht verschwindet. Auch wenn die Frequenz mit dem Alter abnimmt, steigt die Zufriedenheit mit dem Sexleben wieder an. Überspitzt könnte man sagen, wenn die Kinder aus dem Haus sind, der Kredit abbezahlt ist und sich die Karriere dem Ende neigt, so steigt auch die sexuelle Zufriedenheit in der Partnerschaft“, interpretiert Schiftan.

 

*) Studieninfos: Die bevölkerungsrepräsentative Studie wurde im Auftrag der Dating-App Parship.at von Marketagent.com durchgeführt. Von 23. November bis 2. Dezember 2021 wurden 1.500 webaktive Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 18-69 Jahren befragt, davon leben 1.064 in einer Partnerschaft.